Wie lassen sich eigentlich so verschiedene (zumindest auf den ersten Blick) Sichtweisen wie die Synergetik und Psychobionik auf der einen und das Human Design System auf der anderen Seite miteinander kombinieren?
Das Ergebnis unserer mehrjährigen "Experimente" lautet: Besser als vermutet!
In der Synergetischen Therapiearbeit zeichnet sich das HDS zunächst einmal als ebenso genialer wie unbestechlicher Lieferant persönlicher Informationen aus. Es hat damit durchaus den Informationsgehalt eines Profilings.
Alle im HDS beschriebenen Eigenschaften, Fähigkeiten und Talente eines Menschen sind ja nichts anderes, als sein genetisches, ganz individuell angelegtes Urbild, dessen mögliche Defizite, also die nichtgelebten Faktoren, in seiner Innenwelt synergetisch optimierbar sind - vergleichbar mit den synergetischen Optimierungsprozessen an den archetypischen Urbildern in der Psychobionik.
Die Kombination Synergetik/HDS zeigt sehr deutlich, dass diese zwei unterschiedlichen Arten von Urbildern synergetisch zusammenwirken - dass zum "Ankommen" im eigenen Design, also im individuell angelegten Urbild, immer auch die aktivierten archetypischen Urbilder gehören. Deren Qualitäten erweisen sich stets als notwendige Wegbereiter für ein selbstverständliches Leben im eigenen Design.
In den Innenwelten aller Menschen sind die angeborenen Eigenschaften des Typs, der Strategie und der Autorität genauso vorhanden, wie die von C.G.Jung sowie von der Psychobionik definierten archetypischen Urbilder. Dieses Vorhandensein ist unabhängig davon, ob ein Mensch diese Eigenschaften kennt oder nicht kennt, ob er sie lebt oder nicht lebt.
Damit diese Eigenschaften für den Betreffenden aber zum "Selbstverständlichsten im Leben" werden können, damit sie jenseits vom Verstand als innere Erfahrung und innere Lebenshaltung gespürt, verankert und somit ganz selbstverständlich im Außen gelebt werden können, müssen sie aktiviert werden - in den allermeisten Fällen jedenfalls.
Langfristige Bewusstwerdungsprozesse oder suggestive Methoden führen nur sehr selten zu nachhaltigen Aktivierungen, wie uns selbst Klienten mit zum Teil langjähriger Erfahrung im Human Design System bestätigen. Auch weil bei diesen Herangehensweisen die wichtigen archetypischen Urbilder außer Acht gelassen werden.
"Wenn ich Menschen in die tiefsten Ebenen des Designs einführe, bin ich immer besorgt, dass ich sie damit von der ganz einfachen Wahrheit des Human Designs wegführe - also von Typ, Autorität und Definition.
Wenn man das lebt und seinem Typ folgt, stellt sich die Frage nach all diesem Zeug nicht mehr. Es ist völlig egal. Man bekommt sein Leben."
Mit dieser Aussage macht der
Begründer des Human Design Systems, Ra Uru Hu,
deutlich, was im Human Design System wirklich wichtig ist. Um diese ganz einfache Wahrheit, den eigenen Typ zu aktivieren, um ihn authentisch leben zu können, um nicht mehr aber auch um nicht weniger geht es beim Synergetischen
"Aktiviere Dein Design".
Das Human Design System lehrt, dass der Verstand kein Ratgeber sein soll, wenn es um Entscheidungen oder Veränderungen im Leben geht. Dennoch wird immer wieder versucht, über genau diesen Verstand, über das intellektuelle Verstehen und manchmal fast endlose Analysieren, im eigenen Design anzukommen.
Der Verstand aber verändert keine unterbewussten Strukturen und schon gar keine Konditionierungen.
Wenn es also um das Dekonditionieren von design-behindernden lebens- oder familiengeschichtlichen Prägungen geht, wenn es um das Aktivieren der vielleicht in einer HDS-Analyse deutlich gewordenen
nicht gelebten Faktoren
geht, wenn es um die Defizite des aktuellen Lebens im Vergleich zum HDS-Chart geht, dann bietet die synergetische Arbeitsweise die besten Möglichkeiten, die gelegentlich in der HDS-Literatur vorausgesagte "Dekonditionierungszeit" von sieben Jahren auf eine überschaubare und nicht selten nur einstellige Anzahl von synergetischen Aktivierungs-Sitzungen zu reduzieren.
Möglich wird diese Effizienz dadurch, dass die Synergetik eben nicht über die allgemein üblichen langjährigen Bewusstwerdungsprozesse wirkt, sondern über die direkte synergetische Veränderung und Auflösung (Rückkopplungstechnik im Gehirn als "Erlebnisorgan") der konditionierend wirkenden Faktoren auf der Informations- und der Prägungsebene des Unterbewusstseins.
Genau hier können sich innere Verhaltens- und Lebensstrukturen selbstorganisierend, d.h. frei von therapeutischen oder von Berater-Vorgaben, den ureigenen genetischen Vorgaben (synergetisch: "Ordnern") annähern. Hier können sie aus sich selbst heraus ihre optimale Form entwickeln oder wiedererlangen. Nichts anderes, also ein permanentes "Hin zur optimalen Form" macht übrigens die Evolution.
Und manchmal genügt da einfach der "Flügelschlag des Schmetterlings".
Synergetische Rückkoppelungen bewirken in ihrer ersten Phase immer das Destabilisieren einer vorliegenden Struktur. Einmal destabilisiert erfolgt unmittelbar eine Neuausrichtung dieser Struktur, hin zu einer Optimierung. Die für dieses Optimieren wirkenden "Attraktoren", "Ordner" oder auch Richtungsgeber sind hier die im Human Design System darstellbaren genetischen Anlagen (Gene Keys) eines Menschen. Wenn diese Gene Keys einfach nur ungehindert ihre "Ordner"-Rolle in der Psyche übernehmen können, kann der Mensch ungehindert, also frei von hinderlichen Konditionierungen sein Design leben.
Es ist immer schön zu erleben, wie auch gerade Menschen, die noch nie etwas über das Human Design gehört haben, die nicht wissen, was ein Typ oder eine innere Autorität ist, innerhalb kurzer Zeit "aus sich heraus" und ganz selbstverständlich genau ihren Typus leben und ihrer inneren Autorität folgen - einfach durch das Reaktivieren dieser Qualtäten im Unterbewusstsein.
Fortsetzung der Geschichte vom Traktor und vom Rennwagen:
Nachdem der Traktor nun über seine Konstruktionspläne Bescheid weiß, würden WIR ihm vorschlagen, doch einmal in der Historie seiner Traktoren-Psyche nachzuschauen und herauszufinden, was in seinem Traktoren-Leben denn dazu geführt hat, dass er seine Fähigkeiten und Talente so gar nicht mag.
Vielleicht hatte der Traktor ja Eltern, die ihm leider nicht so viel Aufmerksamkeit und Zuwendung zukommen ließen, wie seinem immer etwas schnelleren kleinen Bruder.
Sowas kann für kleine Traktoren, wie auch für kleine Menschen, prägende Wirkung haben.
"Ich will anders sein ... ich soll anders sein ...so wie der und der..."
Mit der synergetischen Innenweltarbeit lässt sich das aber auch für den Erwachsenen derart auflösen, dass im Ergebnis diese Eltern, die ja prägende "Speicherplätze" in seiner Psyche belegen, nun quasi rückwirkend spürbar und erfahrbar, ganz "aus sich selbst heraus" zu urbildgerechten bzw. designgerechten Eltern werden - Eltern, die den kleinen Traktor mit all seinen Eigenschaften lieben, achten und ihm das sichere Gefühl geben, dass er so wie er ist, genau richtig für sie ist. Das "Aus sich selbst heraus" beschreibt dabei einen tatsächlichen Selbstorganisationsprozess, der nichts zu tun hat mit suggestiver oder Denke-Positiv-Arbeit.
Was dann wiederum zur Folge hat, dass der Traktor im ganz realen Leben sich gar nichts anderes mehr vorstellen will und kann, als seine angeborenen Fähigkeiten und Talente oder um es im HDS-Deutsch zu sagen, seinen eigenen Typ, seine Strategie und seine Autorität, zu leben.
Willkommen im eigenen Design!
Das durch diese Arbeit zunehmende Bewusstsein für die eigenen genetischen Vorgaben, vor allem aber deren inneres Spüren, bringt zusätzlich immer auch ein neues Bewusstsein für eben diese Vorgaben bei anderen Menschen, vielleicht nahestehenden Menschen mit sich. Ein "optimierter" Umgang miteinander ist deshalb in der Regel die Folge daraus - in der Beziehungsarbeit also ein wichtiger Faktor.
Als Human Design Activation kann diese tiefenwirksame "Arbeit am Selbst" (natürlich auch als "Arbeit am Nichtselbst") bei uns unmittelbar erlebt und in Seminaren auch erlernt werden.