Vielleicht ist Dir die Aufstellungsarbeit ja schon bekannt und Du hast schon eine oder mehrere Aufstellungen als Aufsteller oder Stellvertreter selbst erlebt. Dann kannst Du direkt
klicken und erfahren, worin sich unsere Synergetische Aufstellungsarbeit von anderen Aufstellungen unterscheidet.
Ansonsten lass Dir einfach von den nachfolgenden Erklärungen etwas über Aufstellungsarbeit im Allgemeinen vermitteln.
Vorab etwas Allgemeines zu Familienaufstellungen
Was ist das - und wie funktioniert das?
Jedem System liegt eine ursprüngliche Ordnung zugrunde - und in jedem System wirken die Systembestandteile "synergetisch" aufeinander. Das heißt eigentlich nicht mehr, als dass jedes System permanent versucht, in einer ausgewogenen Balance zu bleiben.
Auch Familien sowie ihre einzelnen Mitglieder, ja ganze Familienlinien bilden immer ein System und unterliegen diesen Wirkungen.
So gibt es z.B. in Familien eine Art "kollektives Gruppengewissen", das auf die Familienmitglieder wirkt. Ist womöglich jemandem in diesem Familiensystem ein Unrecht geschehen, oder haben ein oder mehrere Mitglieder ihren dort eigentlich angestammten Platz verloren, vielleicht wurden sie aus dem System ausgeschlossen oder vergessen, dann ist das System nicht mehr in seiner Balance und es kommt ein unwiderstehliches Bedürfnis nach einem Ausgleich der Ordnung zum Ausdruck.
Das heißt, dass beispielsweise ein Unrecht, welches in früheren Generationen geschehen ist, später noch einmal von einem oder mehreren Nachfahren unbewusst dargestellt oder sogar erlitten wird. Dies ist eine Art "systemischer Wiederholungszwang". Dabei handelt es sich oft um sogenannte Verstrickungen zwischen Familienmitgliedern des Systems.
Je nach Schwere des Schicksals gibt es manchmal sogar Auswirkungen über mehrere Generationen hinweg. So kann es sein, dass später Geborene für eine Schuld sühnen, für die keine Verantwortung übernommen wurde. Dabei ist es unerheblich, ob der Verstrickte den Menschen, dessen schlimmes Schicksal er in der Dynamik nachahmt, kennt, gekannt hat oder nicht. Die Wirkungen solcher Verstrickungen reichen von persönlichem Unglück, Kinderlosigkeit, beruflichem Misserfolg bis zu Krankheiten oder Tod.
Aufgabe einer Familienaufstellung
ist es nun, dass der Klient sein eigenes Familiensystem, d.h. einzelne Mitglieder dieses Systems (auch generationsübergreifend, ggf. also auch nicht mehr lebende Vorfahren) in einer sichtbaren Form aufstellt, damit solche Schicksale aufgezeigt und dann nach Möglichkeit in eine für das Familiensystem förderliche Lösung gebracht werden können.
Dies geschieht überwiegend in Gruppen-Aufstellungen, bei denen Anwesende als sogenannte Stellvertreter oder Repräsentanten die Rolle eines Familienmitgliedes übernehmen. Diese Stellverteter werden vom Klienten ausgewählt, ihrer Rolle zugeordnet und dann von ihm intuitiv an einen Platz im Aufstellungsraum geführt.
Wenn alle Stellvertreter der Anfangs-Konstellation ihren Platz eingenommen haben, beginnt der Aufstellungsleiter damit, das Befinden der einzelnen Stellvertreter und ihre Wahrnehmungen und Gefühle zueinander zu erfragen und kann damit mögliche Probleme, Spannungen etc. in diesem System sichtbar machen. Im Verlauf der Aufstellung können immer auch weitere Stellverteter für weitere Familienmitglieder oder ggf. andere wichtige Personen hinzugestellt werden. Dies kann wiederum zu neuen oder veränderten Wahrnehmungen bei den bereits aufgestellten Personen führen.
Erstaunlicherweise entspricht das von den Stellvertretern Wahrgenommene oder Ausgedrückte auffällig oft den Eigenschaften der Personen, die sie gerade repräsentieren - ohne dass ihnen diese Personen bekannt sind.
Derart aufgedeckte Konflikte, familiäre Verstrickungen oder Spannungen im aufgestellten Familiensystem werden dann im Verlauf der Aufstellung von den Stellvertretern "stellvertretend" für die echten Familienmitglieder entschärft, entstrickt bzw. aufgelöst.
Das Phänomen dieser Arbeit besteht darin, dass diese Auflösungen bei den echten Familienmitgliedern "ankommen" und dass sich familiäre Spannungen dort auf "wundersame Weise" lösen können.
Neben den Aufstellungen in einer Gruppe gibt es auch die Möglichkeit der Einzel-Aufstellung, bei denen keine weiteren Personen anwesend sind. Als Stellvertreter kommen hier geeignete "Platzhalter" (z.B. Figuren) zum Einsatz, die vom Klienten intuitiv im Raum platziert werden. Der Klient erforscht nun selbst die "Gefühle" der so Positionierten und ihr Verhältnis zueinander, indem er wechselweise deren Position einnimmt. Somit wird die Dynamik in diesem System für ihn sichtbar und spürbar. Durch Veränderungen an der anfänglichen Positionierung kann dann eine vielleicht spannungsbeladene Dynamik in einen entspannteren Zustand überführt werden.
In beiden Fällen lässt sich damit die im System wirkende Dynamik aufzeigen und verbessern. So genannte Schicksals- oder Seelenverbindungen und deren bis ins heutige Leben wirkenden Folgen werden dabei überraschend klar sichtbar, fühlbar und wahrnehmbar. In bewegenden Schritten erhalten z.B. aus dem Familiensystem Ausgeschlossene, Nicht-Gesehene oder früh Verstorbene ihren Platz, was zur Harmonisierung des Systems führt. Ebenso können mögliche "Schuldfragen" geklärt oder frühere Bindungen in Würde gelöst werden.
Allgemeines zu Systemaufstellungen
Wir bewegen uns und leben nicht nur in unserem Familiensystem, sondern immer auch in vielen anderen Systemen, die uns mehr oder weniger stark in sich einbinden. Dazu gehören der Arbeitsplatz, die Schule, der Freundeskreis, das politische Umfeld und vieles mehr.
Systemaufstellungen können ebenfalls als Gruppen- oder Einzel-Aufstellung durchgeführt werden. In beiden Fällen können sie sichtbar und erlebbar machen, warum vielleicht jemand immer wieder im Job Schiffbruch erleidet oder warum er beispielsweise gemobbt wird.
Das Besondere an den Systemaufstellungen ist, dass immer auch etwas
Abstraktes
aufgestellt werden kann, wie z.B. geplante Veränderungen im Leben. Weitere Themen können auch Entscheidungshilfen zu neuen Wohnorten oder Arbeitsstellen sein, ebenso die vielleicht fehlende "Lebensfreude", die "Erfolglosigkeit im Beruf" oder die häufige Frage "Was macht mich krank?".
Erfahrungsgemäß gibt es bei Systemaufstellungen immer Bezüge zum eigenen Familienfeld.
Krankheiten oder Probleme
, die natürlich auch als eigenständiges Thema aufgestellt werden können, sowie vielleicht bisher unbewusste zerstörerische Lebenskonzepte erscheinen durch die Aufstellungsarbeit in einem neuen Licht. Verständnis, Einsichten und Lösungen werden möglich. Und viele Dinge, die bislang unabänderlich schienen,
erhalten nun die Möglichkeit, sich zum Guten zu wenden.